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Keiner kommt davon

Zeitgeschichte in der Literatur nach 1945
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Verfasserangabe: hrsg. von Erhard Schütz u. Wolfgang Hardtwig
Jahr: 2008
Verlag: Göttingen , Vandenhoeck und Ruprecht
Mediengruppe: Bücher
verfügbar

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Standorte: Literatur 7 Zeitgeschichte / Regal 120 / 1. Obergeschoss Status: Verfügbar Frist: Signaturfarbe:
 
Barcode: 00219869

Inhalt

Kommt Geschichte ohne Literatur aus?
 
Im Grenzbereich von Literatur und Zeitgeschichte entsteht ein interessantes Spannungsfeld.
 
Bei dem Sammelband handelt es sich um eine auf Systematik und Repräsentativität abzielende Erkundung des Verhältnisses von Gegenwartsliteratur zur Zeitgeschichte seit dem "Dritten Reich". Er ist aus einer am Deutschen Literaturarchiv in Marbach durchgeführten gleichnamigen, "sehr konzentrierten und diskussionsfreudigen" (FAZ) Tagung im März 2007 hervorgegangen. Die einzelnen Beiträge stellen nicht nur spezifische Aspekte dar, sondern reflektieren explizit auf die Spezifika der Literatur und ihre Situation im Spannungsfeld von Zeitgeschichte und Erinnerungs-/Gedächtnisdiskurs, aber auch in Relation zu massenmedialen Angeboten mit ihren melodramatischen Inszenierungen. Der Band fragt mithin nach den spezifischen Konstitutionsbedingungen von Literatur in ihrem Verhältnis zur Zeitgeschichte, dies mit dem Interesse, Literatur wie Zeitgeschichte aus der allzu selbstverständlichen Unterordnung unter den Gedächtnisdiskurs herauszunehmen und in ihnen das Moment größerer Zukunftsoffenheit herauszuarbeiten.
Dazu werden von international bekannten Wissenschaftlern ebenso wie von expertischen Nachwuchskräften zum einen die Leistungen spezifischer Genres befragt - (Auto)Biographik, "Aufbauromane", dokumentaristische Formen, Familien- und transgenerationale Romane, Alternativgeschichten, aber auch Unterhaltungsliteratur. Zum anderen stehen exemplarische Autorinnen und Autoren im Fokus: Tanja Dückers, Judith Kuckardt, Christa Wolf, Kurt Drawert, Rainald Goetz, Günter Grass, Walter Kempowski, Michael Kleeberg, Alexander Kluge, Ingo Schulze, Uwe Timm, Hans Ulrich Treichel, Martin Walser u.a.m. Zeitgeschichte wird dabei nicht auf lediglich die Frage nach dem Nationalsozialismus eng geführt, sondern es werden ebenso Stationen und Ereignisse danach, wie Flucht/Vertreibung, die Aufbaukampagnen in der SBZ/DDR, das Wirtschaftswunder, 1968 und die "RAF", sowie die Wende in den Blick genommen.
Besonders hervorzuheben ist der bei der selbstverständlich gebotenen wissenschaftlichen Skrupulosität allen Beiträgen eigene Duktus guter Lesbarkeit auch für interessierte Nichtfachleute.
Die Herausgeber haben in ihren jeweiligen Fachgebieten - Neuere deutsche Literatur und Neuere Geschichte - seit Jahren einschlägig gearbeitet. Zuletzt haben sie den über die jeweiligen Fachkulturen hinaus beachteten Band "Geschichte für Leser. Populäre Geschichtsschreibung in Deutschland im 20. Jahrhundert" (2005) herausgegeben.
 
Inhalt
Einleitung(en)
 
Perspekt iven und Gattungsvarianten
Marc Silberman (Madison, Wisc.): Spuren der Zeitgeschichte in Zukunftsphantasien früher DDR-Gegenwartsromane
Erhard Schütz (HU Berlin): Wie alternativ sind Alternativgeschichten? U. a. Michael Kleebergs Ein Garten im Norden
Björn Weyand (Frankfurt a.M.): Jetztzeitarchivalik
Peter Fritzsche (Urbana-Champaign, Ill.): Das Kind als Vermittler von Wissen über den Nationalsozialismus
Michael Braun (Bonn): Wem gehört die Geschichte? Grass, Timm, Dückers
Matthias Uecker (Nottingham): Arbeiten an der Geschichte. Formen der Geschichtsdarstellung in Alexander Kluges Geschichten
Raul Calzoni (Bergamo): Aus Zettelkasten und Archiv. Walter Kempowskis Projekt Echolot
 
Phasen und Einschnitte
Andy Hahnemann (HU Berlin): Wettlauf ins Nichts. Die heiße Zukunft des kalten Kriegs in der Unterhaltungsliteratur der fünfziger Jahre
Katja Stopka (Potsdam): Vertriebene Erinnerung. Transgenerationale Nachwirkungen von Flucht und Vertreibung im literarischen Gedächtnis
Helmut Mörchen (Bad Münstereifel): Wirtschaftswunderland?
Steffen Martus (Kiel): 1968 - Teilnehmer- und Beobachtungsperspektiven auf ein literarisches Datum
Thomas Wegmann (HU Berlin): Zellenbildung. Zum Terrorismus der siebziger Jahre in der deutschsprachigen Literatur
Elke Brüns (Greifswald): Die Ökonomie der Wende
 
Jetztzeit
Meike Herrmann (Berlin): Erinnerungsliteratur ohne sich erinnernde Subjekte - der Nationalsozialismus im Spannungsfeld von Geschichte und Erinnerung in der jüngsten deutschen Literatur
Elena Agazzi (Bergamo): Nationales Gedächtnis in Deutschland und Italien nach 1945. Erzählte Generationenfragen
Alexandra Tacke (Berlin): Unmasking Hitler: das Spiel mit den Masken des Bösen
 
Beiträger
Elena Agazzi, Michael Braun, Elke Brüns, Raul Calzoni, Peter Fritzsche, Andy Hahnemann, Meike Hermann, Steffen Martus, Helmut Mörchen, Marc Silberman, Katja Stopka, Alexandra Tacke, Matthias Uecker, Thomas Wegmann, Björn Weyand.
 
Erhard Schütz ist Professor für Neuere deutsche Literatur an der Humboldt-Universität zu Berlin und Direktor des Instituts für Kommunikationsgeschichte und angewandte Kulturwissenschaften an der Freien Universität Berlin.
Dr. Wolfgang Hardtwig ist Professor für Neuere Geschichte an der Humboldt-Universität zu Berlin und Autor zahlreicher Veröffentlichungen zur Kulturgeschichte der Neuzeit.

Details

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Verfasserangabe: hrsg. von Erhard Schütz u. Wolfgang Hardtwig
Jahr: 2008
Verlag: Göttingen , Vandenhoeck und Ruprecht
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Systematik: Suche nach dieser Systematik Literatur 7
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ISBN: 978-3-525-20861-8
2. ISBN: 3-525-20861-8
Beschreibung: 287 S. : Ill.
Schlagwörter: Nachkriegsliteratur, Erinnerungsliteratur, DDR-Literatur, Historischer Roman, Zeitgeschichte, Literatur, Geschichte 1945-, Deutsche Literatur, Geschichte 1970-1979, Terrorismus, 1970iger Jahre, 68er Generation, Dritter Weltkrieg, 1970-1979
Beteiligte Personen: Suche nach dieser Beteiligten Person Schütz, Erhard; Hardtwig, Wolfgang
Sprache: Deutsch
Mediengruppe: Bücher