Die Burg Hanstein zählt zu den schönsten und bedeutendsten Burganlagen in Mitteldeutschland mit einer langen, wechselvollen Geschichte. Als Burg im Dreiländerdreieck errichtet, wo die Lebensräume der Thüringer im Südosten, der Sachsen im Norden und der Franken (Hessen) im Südwesten aufeinander stießen, blieb sie bis in die Gegenwart hinein eine Grenzfeste.
Durch ihre malerische Lage und ihre noch imposanten Ruinen, die das Bild einer typisch mittelalterlichen Ritterburg vermitteln, übt der Hanstein bis heute auf viele Menschen eine große Anziehungskraft aus.
Die Vertragsunterzeichnung zum Bau der heutigen dritten Burg vor 700 Jahren am 4. Oktober 1308 ist Anlass für die Herausgabe dieses Buches mit einer Gesamtdarstellung der Geschichte dieser Burg und ihrer Bewohner, mit 225 z.T. farbigen Abbildungen, an der namhafte Autoren des Heimatraumes Eichsfeld/Göttingen mitgearbeitet haben.
Dem vom Familienverband der von Hanstein mit der Herausgabe betrauten Dipl.-Theol. Studienrat Hans-Dieter von Hanstein aus Goslar gelang es, gemeinsam mit Anne von Hanstein, Göttingen, und Carola von Fischer geb. Freiin von Hanstein, Hamburg, für das anspruchsvolle Werk namhafte, sachkundige Autoren für das Thema, die fundierte, faktenreiche Darstellung der wechselvollen siebenhundertjährigen Burggeschichte zu gewinnen.
Dass diese gleichzeitig auch eine mindestens ebenso lange Familiengeschichte eines eichsfeldischen Adelsgeschlechts ist, das zunächst von der Stammburg her Sicherungs- und Schutz-, später von Rittersitzen aus Gerichts- und Verwaltungsaufgaben wahrzunehmen hatte, macht Hans-Dieter von Hanstein in den Kapiteln über die Familie und ihr Wappen sowie über das Hansteinsche Gericht deutlich.
Dr. Peter Aufgebauer befasst sich in mehreren Kapiteln mit Grundsteinlegung und Burgbau ab 1308, mit dem Ludwigstein als „Gegenhanstein", den Fehden zu Ende des Mittelalters sowie mit der „Wiederentdeckung" der Burgruine zur Zeit der Romantik.
Bedeutende Ereignisse der Jahrhunderte dazwischen behandeln Elmar Golland und Thomas T. Müller, die das Leben des berühmten Ritters Werner, den „Burgfrieden", die Reformation und die unruhigen Zeiten des Dreißigjährigen Krieges beleuchten.
Die Geologie des Burgareals untersucht Experte Dr. Heinz-Gerd Röhling, und der Archäologe Dr. Thomas Küntzel klärt die Bedeutung der „Alten Burg" in der Nähe des Hansteins.
Nachdem Hans-Dieter von Hanstein über „Mönchslist und Pfaffentrug" in einer Ritter- und Geistergeschichte von 1800 berichtet hat, wendet sich Josef Keppler der Zeit des 20. Jahrhunderts mit der 600-Jahr-Feier 1908 und den damit verbundenen Erhaltungsarbeiten an der Burg zu. Ausführlich geht der gleiche Autor auch auf die Situation der Burg während ihrer Lage im Grenzgebiet der DDR ein und schildert Enteignung und Jugendherbergspläne, die Mühen um die Erhaltung in den 40er und 50er-Jahren sowie - aus eigenem Erleben - Hintergründe und Probleme um die von eichsfeldischen Denkmalpflegern 1985 begonnenen Sicherungsarbeiten an der Burgsubstanz.
Die Gegenwart und die Zukunft der Burg Hanstein werden abschließend noch einmal von der Familie von Hanstein, vom Bornhagener Bürgermeister und vom örtlichen Heimatverein betrachtet, bevor Josef Keppler zu einem reich bebilderten, anschaulichen Rundgang durch die Burg Hanstein und zu einem Besuch der katholischen Rimbacher Kirche einlädt.
Inhaltsübersicht
Grußwort des Ministerpräsidenten des Freistaates Thüringen
Grußwort des Landrates des Landkreises Eichsfeld
Karl-Ludwig von Hanstein, Hans-Dieter von Hanstein
Einleitung
Hans-Dieter von Hanstein
Überblick über die Geschichte der Familie von Hanstein
Historische Ansichtskarten von der Burg Hanstein
Peter Aufgebauer
Die Vorgängerburgen
Peter Aufgebauer
„Grundsteinlegung" 1308 und Bau der heutigen Burg
Heinz-Gerd Röhling
Au(f)s diesem Fels müsst ihr bauen! Zur geologischen Einordnung der Burg Hanstein
Thomas Küntzel
Die „Alte Burg" beim Hanstein - eine Belagerungsburg des Landgrafen von Hessen
Peter Aufgebauer
Errichtung der Burg Ludwigstein 1415 als „Gegenhanstein"
Peter Aufgebauer
Zeit der Fehden im 14. und 15. Jahrhundert
Elmar Golland
„Das Volk alle war dem Ritter geneigt ..." Werner von Hanstein - eine legendäre Rittergestalt
Hans-Dieter von Hanstein
„das herezeichen an dem schilte" - Das Wappen des Geschlechts von Hanstein
Thomas T. Müller
Die Hand am Burgtor - Rechtliche Normierung auf dem Hanstein im 16. Jahrhundert
Thomas T. Müller
Der Abschied von den Heiligen - Die Hansteiner und die Reformation
Elmar Golland
Die unruhigen Zeiten des 17. Jahrhunderts
Hans-Dieter von Hanstein
Das „Semmelhansloch" - Zum Gesamtgericht Hanstein
Peter Aufgebauer
Die Zeit der Burgenromantik - Errichtung des heutigen Rittersaals 1838/40
Hans-Dieter von Hanstein
Franz von Wiesenthal: Mönchslist und Pfaffentrug - Eine Ritter- und Geistergeschichte um Friederich von Hanstein
Josef Keppler
Burg Hanstein auf der ersten Denkmalliste des Eichsfeldes und in weiteren Publikationen
Josef Keppler
„ ... alle hundert Jahre Festes dröhnende Fanfare" - Die Jubelfeier zum Burgjubiläum 1908
Josef Keppler
Der Hanstein - eine Grenzburg inmitten Deutschlands - Von Abschottung und Wiedergeburt
Hans-Dieter von Hanstein, Lothar Heinemann, Manuela Röhrig, Silvia Rinke
Gegenwart und Zukunft der Burg Hanstein
Josef Keppler
„... der Hanstein, Perle und Beherrscher des ganzen Eichsfeldes" - Eine Einladung zu Burgrundgang und Kirchenbesuch
Historische Ansichten