Die Öffentlichkeit ist entsetzt über den Krieg in Syrien, der von beispielloser Brutalität geprägt ist. Die Lage scheint unkontrollierbar geworden zu sein. Kritische Beobachter wie Jürgen Todenhöfer gehen davon aus, dass die Unfähigkeit der USA, die politische Lage im Nahen und Mittleren Osten richtig einzuschätzen, mit verantwortlich sei für die ungeheure humanitäre Katastrophe und die immensen Flüchtlingsbewegungen.
 
Dieser Auffassung widerspricht der australische Soziologe Tim Anderson energisch. Seine These: das angerichtete Chaos ist das logische Ergebnis der geostrategischen Konzeption eines ‚Neuen Mittleren Ostens‘ durch die USA. Während die USA in diesem Konflikt als Akteur nur am Rande in Erscheinung treten, haben sie durch Stellvertreterarmeen vor Ort systematisch und absichtsvoll die gewachsenen Strukturen des Nationalstaats Syrien zerschlagen. Das Ziel ist ein Regime Change oder sogar die Erschaffung ganz neuer Mini-Staaten vor Ort. Die Methode ist keineswegs neu: im Falle Nicaraguas in den 1980er Jahren wurden die USA sogar vom Internationalen Gerichtshof für diese Vorgehensweise verurteilt.
 
Tim Anderson stützt seine Thesen vornehmlich auf anerkannte westliche Quellen: Zeitungsberichte, Memoranden von Think-Tanks, oder auch auf wissenschaftliche Expertisen. Anderson beleuchtet logische Widersprüche und Zugeständnisse in diesen Quellen. Es entsteht ein logisches Handlungsmuster:
 
    Die Demonstrationen des ‚Arabischen Frühlings‘ in Syrien wurden schnell beiseite gedrängt durch militante Provokateure. Die Militanz des Widerstands in Syrien ist keine logische Folge einer brutalen Repression durch die Regierung;
    Bei den ‚Widerstandskämpfern‘ handelt es sich um im Ausland ausgebildete Söldner, die ein Schock- und Terrorregiment errichten;
    Diese Söldner sind gar nicht bestrebt, die Akzeptanz der Bevölkerung zu gewinnen. Vielmehr zerstören sie gezielt die Infrastruktur (Verkehr, Gesundheitswesen, Bildung) des Landes.
    Es gibt keinen Unterschied zwischen ‚moderaten‘ und ‚terroristischen‘ Söldnern.
    Das Gros der drangsalierten syrischen Bevölkerung ist vor dem Terror in die von der syrischen Regierung kontrollierten Gebiete geflohen. Präsident Assad ist kein Monster. Wie selbst westliche Beobachter offen zugeben, genießt Assad eine sehr hohe Akzeptanz in der syrischen Bevölkerung;
    Auch in Syrien arbeiten die Feinde der Regierung mit ‚false-flag‘-Methoden: grausame Massaker werden von den ‚Rebellen‘ ausgeführt, um sie sodann Assad anzulasten.
    Die westliche Öffentlichkeit wird durch Verlautbarungen ‚eingebetteter‘ Medien und Nichtregierungsorganisationen systematisch getäuscht über die wirklichen Zusammenhänge dieses schmutzigen Krieges gegen das syrische Volk.
 
Für Jeden, der qualifiziert und fundiert zu Syrien argumentieren möchte, ist dieses Buch eine wertvolle Quelle. Auf jedes Kapitel, in dem Anderson die Quellenlage erläutert, folgt ein ausführlicher Quellennachweis.
[Verlagsmeldung]
		 
		
		
		
		
		
				
				
	
	
		Verfasserangabe:
		von Tim Anderson ; Übersetzung aus dem Englischen: Jochen Mitschka, Hermann Ploppa
	
	
		
		
	
	
		Jahr: 
		2016
	
	
		Verlag: 
		Marburg, Liepsen
	
	
		
		
	
	
		
		
	
	
		
		
	
	
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		ISBN: 
		978-3-9812703-9-6
	
	
		2. ISBN: 
		3-9812703-9-8
	
	
		
		
	
	
		Beschreibung: 
		Erste deutschsprachige Ausgabe, iv, 274 Seiten
	
	
		
		
	
	
		
		
	
	
		
		
		
			
		
	
	
	
	
	
	
		
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		Sprache: 
		Deutsch
	
	
		Originaltitel:
		The dirty war on Syria
	
	
		Paralleltitel:
		The dirty war on Syria
	
	
		
		
	
	
		
		
	
	
		
		
	
	
		
		
	
	
		
		
	
	
		
		
	
	
		
		
	
	
		Mediengruppe: 
		Bücher