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Standorte: Roman Hilbig / Regal 103 / 1. Obergeschoss	Status: Verfügbar	Frist:	Signaturfarbe:	Barcode: 00261399

Wolfgang Hilbig erzählt die Geschichte des Stasi-Spitzels M. W., der den Decknamen »Cambert« trägt. In den letzten Jahren der DDR gehört er zu den übereifrigen Informanten des Ministeriums für Staatssicherheit (MfS), der manchmal aber auch seine eigenen Wege geht.

Scheinbar ist er auf einen Autor namens »Reader« angesetzt. Da dieser Reader nie den Versuch macht, seine Texte zu veröffentlichen, läßt sich der Verdacht, sie könnten »feindlich-negative« Ziele haben, nur schwer erhärten.

Camberts Observationen laufen offensichtlich ins Leere, er hat das Gefühl, seine Observations-Person werde im MfS als unwichtig betrachtet. Daraus folgt der Verdacht, auch seine Arbeit als Informant, ja seine Person selbst werde als Nebensache angesehen.

Die Handlung lässt den Leser nach und nach erkennen, daß dieser Spitzel selbst Schriftsteller ist. Offenbar gibt es zwischen der Tätigkeit eines Autors und der eines geheimdienstlichen Informanten überraschende Gemeinsamkeiten.

 

Hilbigs Thema ist die Verwicklung von Geist und Macht, er untersucht sie anhand eines Falles, in welchem – Beispiele dafür finden sich in der jüngsten deutschen Geschichte – ein Literat zum Spitzel der Staatsmacht geworden ist. Hilbig denkt diesen Fall konsequent zu Ende und gewinnt ihm immer neue sarkastische Wendungen und prächtige Pointen ab.

 

[Klappentext]