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Standorte: Historisches Gutjahr / Regal 112 / 1. Obergeschoss	Status: Verfügbar	Frist:	Signaturfarbe:	Barcode: 10003783

Doktor Faust ist eine umstrittene Persönlichkeit, die seit dem Mittelalter wegen eines „Pakts mit dem Teufel“ die Gemüter erregt. Faust wurde wiederholt als Vorbild für Dramen, Romane und Opern verwendet. Man weiß, dass er um 1500 gelebt hat, aber außer ein paar dokumentierten Begegnungen mit historischen Personen ist so gut wie nichts über ihn bekannt.

Das öffnete der Legendenbildung bereits zu seinen Lebzeiten Tür und Tor. Deshalb behaupten auch gleich zwei Orte – Knittlingen in Baden-Württemberg und Helmstadt bei Heidelberg – Faust wäre dort geboren.

Allerdings gibt es noch einen dritten, der diesen Anspruch erheben könnte – nämlich das heutige Stadtroda. Jedoch wird diese Thüringer Kleinstadt in der neueren Literatur kaum erwähnt, obwohl es in einer 1587 erschienen Historia heißt: „Doktor Faustus ist eines Bauern Sohn gewesen, zu Rod bei Weimar gebürtig.“

Da es dort auch ein Fausthaus gab, das 1896 wegen einer Straßenerweiterung abgebrochen wurde und zur Weltausstellung in Chicago wieder aufgebaut werden sollte, habe ich mich entschlossen, das Faust-Thema zum x-ten Mal neu zu gestalten.

 

Folgende Überlegung gab dazu den Anstoß:

Die damalige Kirche stellte Faust als bloßen Prahler und Narren hin, doch sie scheute nicht vor seiner Vertreibung oder vor Rufmord zurück. Luther nannte Faust „des Teufels Schwager“ und Melanchton gar „ein Scheißhaus vieler Teufel“.

Aber warum sollte dieser Narr und Prahler der Kirche so gefährlich werden? Dazu fiel mir nur ein: Vielleicht glaubte er nicht mehr an Gott und an das, was in der Bibel steht! Und Zweifel am Glauben war im Mittelalter ein Kapitalverbrechen.

[Verlagsmeldung]